Sagenhaftes & sehenswertes im Waldnaabtal

Von Burg zu Burg

Von Burg zu Burg

Im Oberpfälzer Wald, zwischen Falkenberg und Windischeschenbach, erstreckt sich ein einzigartiges Naturschutzgebiet: das Waldnaabtal. Hier hat sich die Waldnaab ihren Weg durch den Granit des Falkenberger Massivs gegraben und eine beachtliche Schlucht geformt. Im Zickzack schlängelt sich heute der Fluss durch das malerische Tal – mal sanft plätschernd und mal wild strömend. Wuchtige Granitfelsen säumen das Flussbett und zwingen die Wassermassen auf Umwege. Der Anfang und das Ende des Tals werden von mächtigen Burgen überragt, die gleichzeitig Start und Ziel einer erlebnisreichen Wandertour sind, bei der wir alle Natur- und Kulturhighlights der einmaligen Naturlandschaft entdecken können.

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Zurück im Mittelalter

Zurück im Mittelalter

Startpunkt ist die mittelalterliche Burg Falkenberg. Sie blickt auf eine 1000-jährige Geschichte zurück und diente zeitweise als Bollwerk und Herrschaftssitz, später als Wohnsitz. Mittlerweile steht sie für Besichtigungen und Veranstaltungen zur Verfügung. Von der einst majestätischen Burg wäre heute nicht mehr viel übrig, hätte sie Friedrich-Werner Graf von der Schulenburg nicht im Jahr 1929 entdeckt und erworben. Gemeinsam mit dem Regensburger Architekten Franz Günther restaurierte er die Burg Falkenberg denkmalgerecht und verhalf ihr zu neuem Glanz. Heute ist die Burg im Besitz der Marktgemeinde Falkenberg.

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Burg Falkenberg

Burg Falkenberg

Als klassische Höhenburg thront Burg Falkenberg auf einem dreieckigen Granitfelsen, der eine geologische Besonderheit darstellt. Als sogenannter Wollsackfelsen besteht er aus dicken Granitschichten, deren Kanten durch die Verwitterung abgerundet wurden.

Dämonischer Liebhaber

Dämonischer Liebhaber

Eine bekannte Falkenberger Sage erzählt von einem Mädchen aus Falkenberg, das unbedingt einen Liebhaber und Ehemann haben wollte. Sie sagte: „Bis Jakobi muss ich einen haben und wenn es der Teufel ist.“ Die Bauernmagd ging regelmäßig zum Grasholen auf die Wiese und begegnete dort fortan einem Jäger, der ihr den Hof machte. Er begleitete sie sogar in ihre Kammer, ließ sich aber nie berühren. Dennoch versprach er, sie an Allerheiligen zu heiraten. Am Jakobi-Tag führte er sie zum Tanz. Um Punkt Mitternacht war er plötzlich verschwunden. Ein Pfarrer riet der Magd, sich davon zu überzeugen, dass er auch wirklich ein Mensch ist. Bei der nächsten Gelegenheit riss sie dem Jäger die Weste auf und fühlte, dass sich dahinter kein Körper verbarg. Der Pfarrer gab ihr Ehren- und Myrrhenkräutl, die sie bei sich tragen sollte. Als ihr seltsamer Liebhaber sie kurz vor Allerheiligen besuchen wollte, konnte er ihre Kammer nicht betreten. Bis Mitternacht weinte er fürchterlich und verschwand dann für immer mit den Worten: „Ehrenkräutl und Myrrhenkräutl bringa mi um mei Bräutl.“ Bis zu ihrem Tod blieb die Bauernmagd unverheiratet.

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Mittelalterliche Überreste

Mittelalterliche Überreste

Im Waldnaabtal selbst gab es im Mittelalter noch drei weitere Burgen, die im Verlauf der Jahrhunderte jedoch verfallen sind. Einzig die Burgställe sind noch vorhanden, das heißt, dass nur noch am Gelände das frühere Vorhandensein einer Burg abgelesen werden kann. Selbst Mauerreste sind dann nicht mehr vorhanden. Einer dieser Burgställe ist Altneuhaus, eine kleine Turmburg, die vermutlich eine Nebenburg zu Falkenberg darstellte. Die ehemalige Burg ist anhand der gut sichtbaren Beschilderung einfach zu finden und definitiv einen Abstecher wert.

Der Kästümpel

Der Kästümpel

Laut einer Sage konnte man auf Altneuhaus schaurige Geigenmusik hören. Nachdem er sich mit seiner Frau stritt, wollte sich der Falkenberger Bürgermeister Käs 1830 ertränken, um den geisterhaften Geigenspielern beizutreten. Im Angesicht des Todes bereute er den Entschluss und klammerte sich mit aller Kraft fest, doch er ertrank und ist seitdem Teil des Geisterchors, der noch weitere Menschen mit Musik betörte. Der Ort, an dem er den Kampf gegen das Wasser verlor, heißt heute Kästümpel.

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Burg Neuhaus

Burg Neuhaus

Endpunkt der Wanderung ist die Burg Neuhaus, die um 1300 von Ulrich I. von Leuchtenburg erbaut wurde und als Jagdschloss diente. Heute ist darin das Waldnaabtal-Museum untergebracht, das spannende Einblicke in die Natur- und Wirtschaftsgeschichte des Naturschutzgebietes gewährt und dadurch einen perfekten Abschluss für unsere Wanderung bildet.

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Woher hat der Falkenberg seinen Namen?

Woher hat der Falkenberg seinen Namen?

Einer Legende nach wurde der ursprüngliche Name des Burgfelsens, Naabberg, in Falkenberg geändert, weil der Kaiser dort einst eine Falkenjagd abhielt, sein bester Falke dabei verletzt wurde und auf der imposanten Erhebung landete.

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Vielfältig und artenreich: die Flora und Fauna

Vielfältig und artenreich: die Flora und Fauna

Die Wanderstrecke zwischen Falkenberg und Windischeschenbach hält aber nicht nur für Kultur-, sondern auch für Naturfreunde einige Sehenswürdigkeiten bereit. Auf einer Fläche von 182 Hektar beheimatet das Naturschutzgebiet Waldnaabtal viele seltene Tier- und Pflanzenarten. Neben der Buschnelke und der Schwarzen Teufelskralle kann man hier auch den hübschen Straußenfarn entdecken. Ebenso finden hier Vogelarten wie der Rauhfuß- und Sperlingskauz, der Uhu und sogar der Eisvogel einen sicheren Lebensraum.

Mystischer Granit

Mystischer Granit

Besonders bekannt ist das Tal aber für seine sagenumwobenen Felsformationen, die im und am Fluss imposant in die Höhe ragen. Einige der Felsgebilde zeichnen sich durch Strudellöcher aus, die sich teilweise tief in den Granit hineinbohren oder eine Art Schüssel an der Oberfläche bilden. Sie entstehen durch kleinste Gesteinsbruchstücke, die in kreisenden Bewegungen den Granit schleifen. Auf unserer Wandertour begegnen wir Steinriesen, um die sich Mythen und Sagen ranken.

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Der verwunschene Kammerwagen

Der verwunschene Kammerwagen

Eine der ersten bemerkenswerten Granitformationen, die sich uns auf dem Wanderweg in den Weg stellt, ist der Kammerwagen. Aus der Ferne sieht er wie ein von Pferden gezogener Wagen aus – einer Sage nach soll er das auch einst gewesen sein:

Es heißt, dass ein Kutscher

„Es heißt, dass ein Kutscher einen mit der Aussteuer eines Burgfräuleins beladenen Kammerwagen nach Falkenberg bringen sollte. Weil der Weg so beschwerlich war, fluchte er lauthals und sprach eine böse Verwünschung aus. Daraufhin erschien der Teufel höchstpersönlich und verwandelte Wagen und Ross in Stein.“

Das Butterfass und die Gletschermühle

Das Butterfass und die Gletschermühle

Kurz bevor wir die Blockhütte, eine beliebte Einkehrstätte, erreichen, stoßen wir auf das Butterfass. Diese Stromschnelle entstand durch einen Fels, der in den Fluss stürzte. Ist der Wasserstand nicht zu hoch, kann man hier die Waldnaab trockenen Fußes überqueren.

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Lustige Wasserwirbel

Lustige Wasserwirbel

An diesem wilden Flussabschnitt lassen sich auch viele kleine Wasserwirbel beobachten, die ein eindrucksvolles Strudelloch in den Granit gebohrt haben – daher auch der Name „Butterfass“. Auch über die Entstehung dieser Granitgebilde erzählt man sich eine märchenhafte Geschichte:

Der Ritter Kuno

„Der Ritter Kuno von Falkenberg verfolgte mit seinen Knappen einst eine holde Maid. Sie hetzte die Naab entlang, bis sich ihr unglücklicherweise eine Felswand in den Weg stellte. Mutig stürzte sie sich in den Fluss und rief: ,Dass Gott genad!‘ Als sie das andere Ufer erreichte, war es plötzlich still hinter ihr. Der Ritter und seine Knappen hatten sich in Stein verwandelt. Seitdem hört man zur Zeit des Abendläutens das Jammerklagen der Versteinerten.“

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Die Gletschermühle

Die Gletschermühle

Auf unserem Weg nach Windischeschenbach treffen wir noch auf ein weiteres Strudelloch: die Gletschermühle. Mit ihren 40 Zentimetern Durchmesser ist sie zwar kleiner als das Strudelloch beim Butterfass, dafür ist die Aushöhlung aber deutlich tiefer und deshalb ebenfalls absolut sehenswert.

Der Tischstein

Der Tischstein

Zwischen Blockhütte und Gletschermühle ragt eine weitere spektakuläre Gesteinsformation aus dem Flussbett der Waldnaab. Der Tischstein besteht aus übereinandergeschichteten Granitplatten und wirkt dadurch fast ein wenig wackelig – aber keine Sorge: Der Steinriese steht felsenfest auf dem Untergrund. Auch über den Tischstein wurde eine Sage überliefert: „Ein angetrunkener Geiger ist auf seinem Heimweg in die Waldnaab gefallen. Der Strom trieb ihn bis zum Tischstein,
an dem er sich festklammerte. Weil niemand sein Rufen hörte, griff er zu seiner Geige, um mit ihren Tönen auf sich aufmerksam zu machen. Doch ihm ging die Kraft aus und er stürzte den tosenden Fluss hinab und ertrank. Jedes Jahr an seinem Todestag soll man den Geigenspieler im Morgengrauen auf dem Tischstein sitzen sehen, wo er versucht, die Menschen mit seiner Musik herbeizurufen.“

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