Einsame Schneeidylle beim Skibergsteigen

Skitourengehen erfreut sich in Bayern immer größerer Beliebtheit

Skitourengehen erfreut sich in Bayern immer grösserer Beliebtheit

Dass sich unsere Ski nicht nur wunderbar fürs Bergab, sondern auch fürs Bergauf eignen, haben mittlerweile schon viele Wintersportfans erkannt. Beim Skitourengehen genießen wir die abgelegenen und unberührten Winterlandschaften, die frische Bergluft und die absolute Ruhe. Praktischerweise müssen wir uns dann auch nicht mehr mit der zunehmend beengenden Situation auf den Pisten und den steigenden Liftpreisen auseinandersetzen. Die völlige Unabhängigkeit von Liften lässt uns die bayerischen Naturlandschaften ganz neu entdecken – und dafür braucht es gar nicht viel: ein paar Ski mit guten Fellen, eine Touren-Bindung, zwei Stecken und eine stabile Grundkondition. Dann kann es auch schon losgehen …

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Zurück zum Ursprung

Zurück zum Ursprung

Beim Skitourengehen besinnt man sich auf die Anfänge des Alpinimus, als es noch keine Lifte gab und das Skibergsteigen die einzige Möglichkeit war, um Abfahren genießen zu können. Eine Portion Muskel­kraft und Ausdauer sind gefragt, wenn es durch schneebeladene Wälder und über verschneite Wiesen den Berg hinauf geht. Oben angekommen wird man nicht nur mit atemberaubenden Ausblicken belohnt, sondern auch mit einsamen Abfahrten durch den Tiefschnee, abseits der Pisten.

Fürs Auf und Ab bestens ausgerüstet

Fürs Auf und Ab bestens ausgerüstet

Neben einer gewissen körperlichen Fitness sollte man aber auch die passende Ausrüstung mitbringen. Das fängt natürlich bei den Tourenski an, die deutlich kürzer als normale Ski daherkommen. Moderne Tourenski sind heutzutage auch um einiges leichter, damit man beim Aufstieg weniger Gewicht stemmen muss. Um uns vorm Ausrutschen zu bewahren sind sie auf der Unterseite außerdem mit Fellen ausgestattet. Zwingend notwendig ist auch eine spezielle Tourenbindung, in der die Skistiefel nur vorne befestigt sind, damit man, wie beim Langlaufen, einfacher vorankommt. Für die Abfahrt wird die Bindung umgestellt, sodass der gesamte Skischuh fixiert ist und man wie mit normalen Ski den Berg hinunterpesen kann. Komplettiert wird unsere Ausrüstung durch ein Paar Teleskopstöcke, die uns auf unserem Weg hinauf und hinunter den nötigen Halt geben.

Sicher und umweltfreundlich unterwegs

Sicher und umweltfreundlich unterwegs

Wer mit den Tourenski im unberührten alpinen Gelände unterwegs ist, sollte sich unbedingt über mögliche Gefahrensituationen informieren. Sinnvoll ist es deshalb, sich Grundwissen über Lawinen anzueignen und vor jeder Tour den Lawinenbericht aufmerksam zu lesen.

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Natur geht vor!

Natur geht vor!

Aber nicht nur uns selbst, auch die Natur um uns herum gilt es zu beschützen. Daher ist es wichtig, die Markierungen und Routenempfehlungen des DAV zu beachten und Abstand von Schongebieten, Baum- und Strauchgruppen und Wildtieren zu halten. Noch klimafreundlicher kann man die Skitour gestalten, indem man mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreist oder eine Fahrgemeinschaft bildet.

Sieben-Schwaben-Tour

Perfekt für den Herbsturlaub:

Perfekt für den Herbsturlaub:

„Es waren einmal sieben Schwaben, die wollten große Helden sein, und auf Abenteuer wandern durch die ganze Welt.“, so beginnt das Märchen über den Allgäuer, den Blitzschwab aus Ulm, den Gelbfüßler aus Bopfingen, den Knöpfleschwab aus dem Ries, den Spiegelschwab aus Memmingen, den Nestelschwab aus der Freiburger Gegend und den Seehas von Überlingen. Die sieben Männer aus den verschiedensten Ecken Schwabens schlossen sich zusammen, um das Ungeheuer vom Bodensee zu besiegen.

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Auf rasanter Spur

Auf rasanter Spur

Auf der Sieben-Schwaben-Tour kann man auf den Spuren der mutigen Männer radeln und gleichzeitig die schönsten Seiten der Westlichen Wälder entdecken. Diese abwechslungsreiche Mehrtagestour ist eine nur im Uhrzeigersinn ausgeschilderte Rundtour, die aus fünf Streckenabschnitten besteht:

Etappe 1: Von Wellenburg nach Türkheim

Etappe 1: Von Wellenburg nach Türkheim

Vom Parkplatz in Wellenburg geht es direkt hinein in den Naturpark Westliche Wälder, über Bergheim nach Bobingen. Dann überqueren wir die Wertach und radeln an ihr entlang bis zur nächsten Straßenüberquerung. Hier wechseln wir erneut die Uferseite und folgen dem linken Feldweg hinein in den Wald. Über Reinhartshofen, Schwabegg und Aletshofen geht’s nach Siebnach. Anschließend führt uns der Radweg nach Ettringen und weiter nach Türkheim.

Etappe 2: Von Türkheim nach Thannhausen

Etappe 2: Von Türkheim nach Thannhausen

Der zweite Streckenabschnitt verläuft im Talgrund der Flossach. Wir erreichen Unterrammingen und steuern unsere Räder in Richtung Norden nach Tussenhausen. Wir durchqueren Zaisertshofen und wählen die Staatsstraße 2026, Richtung Markt Wald. Wir passieren den Markt Kirchheim und erreichen das weitläufige Mindeltal. Wir fahren rechts der Mindel und kommen an unserem Etappenziel in Thannhausen an.

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Etappe 3: Von Thannhausen nach Aislingen

Etappe 3: Von Thannhausen nach Aislingen

Wir verlassen Thannhausen und fahren über Oberrohr und Kemnat nach Jettingen-Scheppach. Wir erhaschen einen Blick auf die Scheppacher Mühle und machen uns auf den Weg nach Burgau. Am östlichen Stadtrand führt uns ein Weg nach Mindelaltheim. Hier müssen rund 50 Höhenmeter überwunden werden. Dann rollen wir auf dem Radweg von Dürrlauingen nach Mönstetten und hinunter zum Markt Aislingen.

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Etappe 4: Von Aislingen nach Mertingen

Etappe 4: Von Aislingen nach Mertingen

Der nächste Abschnitt verläuft entlang der Staatsstraße 2028. Wir kommen an Holzheim und Binswangen vorbei – hier verlassen wir die Staatsstraße und fahren auf der geschotterten Römerstraße. Eine Idylle bietet sich uns auf den nächsten Kilometern bis Pfaffenhofen. Darauf gelangen wir über Butterwiesen und Lauterbach und weiter auf der Römerstraße durch den Mertinger Forst nach Mertingen.

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Etappe 5: Von Mertingen nach Wellenburg

Etappe 5: Von Mertingen nach Wellenburg

 Auf dem letzten Streckenabschnitt geht es gleich zu Beginn bergauf nach Druisheim und wir erreichen die Naturparkhöhen. Beim barocken Kloster Holzen lohnt es sich, kurz vom Sattel zu steigen. Jetzt geht es hinunter ins Flusstal der Schmutter. Nächster Halt ist die Stadt Biberach, mit ihrer imposanten Wallfahrtskirche. Die letzten Kilometer sind mit einigen saftigen Anstiegen nochmal durchaus kräftezehrend. Zuletzt durchqueren wir Stadtbergen und Leitershofen und kommen schließlich wieder in Wellenburg an.

Hügeliges Raddorado: Naturpark Westliche Wälder

Der einzige Naturpark Mittelschwabens wartet mit 1500 Kilometern Radwanderwegen auf

Der einzige Naturpark Mittelschwabens wartet mit 1500 Kilometern Radwanderwegen auf

Er liegt vor den Toren Augsburgs und erstreckt sich westlich der Stadt auf einem Gebiet von rund 1200 km² – der Naturpark Westliche Wälder ist mit seinen dicht bewaldeten Hügeln und weiten Wiesen ein wahres Paradies für Sport- und Genussradler. Die Westlichen Wälder dürfen sich seit 1988 offiziell Naturpark nennen und versorgen die Region nicht nur mit Holz, sauberer Luft und reinem Wasser, sondern bieten auch zahlreichen seltenen Tier- und Pflanzenarten wie Fuchs, Enzian und Frauenschuh ein Zuhause.

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Wertvolles Erholungsgebiet

Wertvolles Erholungsgebiet

Nicht zuletzt ist es aber auch ein wertvolles Erholungsgebiet für uns Menschen. Begrenzt werden die Westlichen Wälder von drei Flüssen: der Donau im Norden, der Wertach im Osten und der Mindel im Westen. Und auch sonst wird das Gebiet von zahlreichen Bächen durchzogen, die der Hügellandschaft einen malerischen Charakter verleihen.

Fun Fact

Fun Fact

43 % des Naturparks sind mit Wald bedeckt. Pro Minute wächst dort etwa ein Kubikmeter Holz.

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Landschaftliche Vielfalt

Landschaftliche Vielfalt 

 Zu den bekanntesten Landschaftsräumen der Westlichen Wälder zählen der „Holzwinkel“ im Norden, die „Stauden“ im Süden und dazwischen die „Reischenau“. Der Holzwinkel bei Welden ist bekannt für seine weitläufigen Hügel und dichten Wälder, wodurch sich sanfte Bäche schlängeln. Mit einer Höhe von 577 Metern ist der Stauffenberg die höchste Erhebung des Gebiets. Die südlichen Stauden werden auch auch liebevoll als „Mozartländle“ bezeichnet, weil hier einst die Vorfahren von Wolfgang Amadeus Mozart lebten. Laubwälderreiche Hügellandschaften, idyllische Bäche und Flüsse sowie landwirtschaftlich genutzte Täler kennzeichnen dieses Gebiet der Westlichen Wälder. In der goldenen Mitte befindet sich die Reischenau, ein ehemals ausgedehntes Niedermoorgebiet. Heute befindet sich hier ein gewaltiger Talkessel, der zu traumhaften Radtouren einlädt.

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Naturlandschaften per Rad entdecken

Naturlandschaften per Rad entdecken

Wir finden, es lohnt sich, die drei abwechslungsreichen Naturlandschaften per Rad zu entdecken und die traumhaften Hügellandschaften und bunten Laubwälder bei einer herbstlichen Radtour zu durchstreifen. Wir haben drei Tagestouren und eine traumhafte Mehrtagestour für euch herausgesucht:

Tagestour 1: Unterwegs im Holzwinkel: Auf Ganghofers Spuren

Tagestour 1 - Unterwegs im Holzwinkel: Auf Ganghofers Spuren

Diese natur- und kulturreiche Tagestour startet in Neusäß bei Augsburg, das per Regionalbahn einfach zu erreichen ist. Alternativ kann man auch vom Augsburger Hauptbahnhof lospedalieren, dann verlängert sich die Strecke insgesamt aber um etwa 20 Kilometer.

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Los geht’s …

Los geht’s ...

... auf dem Landrat-Dr.-Frey-Radweg über Aystetten, Horgau und Adelsried nach Welden, in den schwäbischen Holzwinkel. Dieser traumhafte Radweg verläuft auf der Trasse einer stillgelegten Bahnstrecke durch Wälder und Felder. Bevor wir Welden erreichen, lohnt sich ein Abstecher zur Ganghofer-Hütte, einer Schutzhütte, die 1985 gebaut und nach Ludwig Ganghofer benannt wurde. Der gemütliche Innenraum lädt zur kurzen Rast ein. Kurze Zeit später erreichen wir den Markt Welden. Hier hat der berühmte Heimatschriftsteller Ludwig Ganghofer viele Jahre seiner Kindheit und Jugend verbracht. Die glücklichen Erinnerungen, die er in den Wäldern und Wiesen rund um Welden sammelte, ließ er später in seine Romane und Theaterstücke einfließen. Bevor wie die Weiterfahrt antreten, besuchen wir die Ganghofer-Stätte im Landgasthof zum Hirsch. Eröffnet wurde die Gedänkstätte anlässlich Ganghofers 150. Geburtstag im Sommer 2005. Sie dokumentiert das Leben und Wirken der Ganghofer Familie in und um Welden.

Weiter geht es …

Weiter geht es ...

... auf dem Landrat-Dr.-Frey-Radweg über Reutern nach Altenmünster. Von hier aus pedalieren wir Richtung Süden über Violau nach Zusmarshausen. Nun radeln wir am Rothsee vorbei und gelangen über Horgau, Horgauergreut und Aystetten zurück nach Neusäß.

Die Strecke

Die Strecke

Schwierigkeit: mittel
Streckenlänge: 55 km
Dauer: 5:30 Std.

Tagestour 2 – Waldidyllen in den Stauden

Tagestour 2 - Waldidyllen in den Stauden

Diese entspannte Radtour ist perfekt für einen Tagesausflug mit dem Rad, bei dem genug Zeit bleibt, um sich unterwegs die zahlreichen Sehenswürdigkeiten der Stauden von Nahem anzusehen. Unser Ausgangspunkt liegt zwischen Bergheim und Radegundis, direkt unter dem Schloss Wellenburg, das auf einem bewaldeten Hügel thront. Startet man vom Augsburger Hauptbahnhof aus, kommen ca. 20 Kilometer hinzu. Wir fahren los in Richtung Westen und steuern pfeilgerade auf Anhausen zu. Wir werfen einen Blick auf die Anhauser Kirche, die von einem Urgroßonkel Mozarts erbaut wurde. Von dort aus geht es weiter nach Süden, entlang des Anhauser Baches. Nachdem wir das traumhafte Anhauser Tal hinter uns gelassen haben, erreichen wir Burgwalden. Kurz nach dem Ort lassen wir den Bach links liegen und fahren nach Döpshofen.

Neue Kraft tanken

Neue Kraft tanken

Bevor wir ankommen, treffen wir mitten im Wald auf die Scheppacher Kapelle, ein geschütztes Baudenkmal, das bei vielen Menschen als Kraftort gilt. Kein Wunder, denn gerade im Herbst, wenn der Nebel über das Gebetshäuschen schweift, liegen mystische Energien in der Luft.

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Brotzeit im Schloss Wellenburg

Brotzeit im Schloss Wellenburg

Über Birkach, Klimmach, Reinhartshofen und Straßberg geht es schließlich zurück zum Schloss Wellenburg, wo wir uns im Biergarten mit einer Brotzeit belohnen können

Die Strecke

Die Strecke

Schwierigkeit: leicht
Streckenlänge: 49 km
Dauer: 3:20 Std.

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Per Rad durch die sonnige Reischenau

Tagestour 3 - Per Rad durch die sonnige Reischenau

Wer die vielen landschaftlichen Facetten der Westlichen Wälder bei einer genüsslichen Radtour entdecken möchte, sollte sich für diesen idyllischen Rundweg durch die Reischenau entscheiden, der durch meist ebene und sonnige Abschnitte besticht. Mit unseren Zweirädern erkunden wir die herrlichen Wiesen des Schmuttertales, den Talkessel der Reischenau und die herbstlich bunten Täler von Zusam und Roth. Das letzte Stück des Radwegs führt uns quer durch die dichten Waldungen des Rauhen Forstes.

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Etwas für Kulturliebhaber

Etwas für Kulturliebhaber

Von Neusäß aus starten wir los nach Hainhofen. Über Deubach, Kutzenhausen, Buch und Häder gelangen wir anschließend nach Dinkelscherben. Kulturliebhaber sollten hier dem Heimatmuseum und der Pfarrkirche einen Besuch abstatten.

Perfekt für eine Rast

Perfekt für eine Rast

Der Weg führt uns weiter nach Fleinhausen, Gabelbach und dann nach Zusmarshausen. Die Ufer des Rothsees bieten sich perfekt für eine Rast mitten im Grünen an. Zurück zu unserem Ausgangspunkt in Neusäß rollen wir auf dem Landrat-Dr.-Frey-Weg, vorbei an Bieselbach, Horgau, Horgauergreuth und Aystetten.

Perfekt für eine Rast

Perfekt für eine Rast

Der Weg führt uns weiter nach Fleinhausen, Gabelbach und dann nach Zusmarshausen. Die Ufer des Rothsees bieten sich perfekt für eine Rast mitten im Grünen an. Zurück zu unserem Ausgangspunkt in Neusäß rollen wir auf dem Landrat-Dr.-Frey-Weg, vorbei an Bieselbach, Horgau, Horgauergreuth und Aystetten.

Die Strecke

Die Strecke

Schwierigkeit: leicht
Streckenlänge: 57 km
Dauer: 3:30 Std.

Einmal ringsherum

Die Zeugenbergrunde um Neumarkt in der Oberpfalz

Die Zeugenbergrunde um Neumarkt

Die Landschaft rund um Neumarkt macht was her: Die malerische Pfalzgrafenstadt wird von zahlreichen Bergen umkreist, die von Millionen Jahren Erdgeschichte zeugen. Die naturnahe Zeugenbergrunde führt uns auf drei Tagesetappen durch das abwechslungsreiche Terrain des Neumarkter Beckens. 48 Wander­­kilometer gilt es bei dieser Rundtour zu meistern, die nicht ohne Grund mit dem Qualitätssiegel „Wanderbares Deutschland“ ausgezeichnet wurde.

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skurrile kolosse

Skurrile Kolosse

Doch wie kommt es eigentlich, dass rings um Neumarkt, wie an einer Schnur entlang, lauter bewaldete Berge in die Höhe ragen? Die Antwort darauf ist tatsächlich ziemlich spannend, denn nicht die Erhebungen selbst entstanden vor Jahrmillionen, sondern die Täler darum herum. Man muss sich das folgendermaßen vorstellen: Auf der Höhe der Zeugenberge befand sich zur Jurazeit der Meeresboden der ehemaligen Tethys. Auf diesem bildeten sich über viele Millionen Jahre massive Kalkschichten aus den Überresten verstorbener Krustentiere. Besonders dichte Schichten entstanden dort, wo sich bereits Senken im Meeresboden befanden. Nachdem das Meer verschwand, und die damalige Meeresoberfläche offenlag, wurde diese durch nacheiszeitliche Abtragungen verformt. Besonders widerstandsfähige dicke Kalkschichten blieben verschont, während sich darum herum Täler bildeten.

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Wanderung auf dem Meeresboden

Wanderung auf dem Meeresboden

Die Zeugenberge um Neumarkt „zeugen“ also davon, wie viel höher die Landschaft nach dem Zurückweichen der Tethys einst war. Wenn wir heute die Zeugenberge besteigen, wandern wir also quasi den Meeresboden hinauf. Klingt komisch – ist aber tatsächlich so.

Aussichtsreiche Mehrtagestour

Aussichtsreiche Mehrtagestour

Wie der Name schon vermuten lässt, führt uns die Zeugenbergrunde über die imposanten Erhebungen um Neumarkt – das heißt, es geht viel bergauf und bergab, zum Durchatmen gibt es aber auch einige ebene Passagen.

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Immer den Schildern folgen…

Immer den Schildern folgen...

Eine gewisse Grundkondition sollte man aber schon mitbringen. Ob man auch wirklich richtig geht, erkennt man übrigens an der gelb-rot-gelben Wegmarkierung.

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Etappe 1: Vom Kloster St. Josef nach Berngau

Etappe 1: Vom Kloster St. Josef nach Berngau

Startpunkt ist das Kloster St. Josef, das am östlichen Stadtrand von Neumarkt in einen schönen Park eingebettet ist. Wir folgen dem Wolfensteinweg – markiert mit einer blauen 5 – nach Süden, wo er uns über die 367 Treppenstufen des Neumarkter Kreuzweges zur Wallfahrtskirche Mariahilf hinaufleitet. Das exponiert liegende Gotteshaus wurde Ende des 17. Jahrhunderts nach dem Vorbild der Grabeskirche in Jerusalem erbaut. Im Jahr 1907 bauten die Karmeliten direkt angrenzend ein kleines Kloster.

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Einen Besuch wert

Einen Besuch wert

Das äußere Erscheinungsbild ist zwar recht schlicht – ganz anders präsentiert sich aber der Innenraum, mit seinen drei prunkvollen barocken Altären. Wir bewegen uns auf eine Grotte unterhalb der Kirche zu und wandern anschließend auf einem wunderschönen Pfad am Hang entlang.

Viele bunte Farben

Viele bunte Farben

Besonders bemerkenswert ist jetzt im Herbst der Buchen-Robinien-Mischwald auf dem Mariahilfberg, der in bunten Farben erstrahlt. Einige Zeit später verlässt der Pfad den Wald und führt uns – oberhalb von Lähr – an traumhaften Wiesen entlang

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Erholung pur

Erholung pur

Wir steigen hinab nach Lähr und gehen dann wieder direkt auf den Wald zu. Der Wanderweg windet sich durch den ebenen Waldabschnitt bis wir schließlich den Ludwig-Donau-Kanal erreichen – ein Mammutprojekt, das aus Zeiten der beginnenden Industrialisierung stammt, das sich aber als Fehlinvestition entpuppte. Heute sind die Wege entlang des Kanals äußerst beliebt bei erholungssuchenden Wanderern und Radlern. Später kommen wir an der Ortschaft Buchberg vorbei, wo uns die ein oder andere Einkehrmöglichkeit zu einem Päuschen einlädt.

Imposante Steinhänge

Imposante Steinhänge

Gut gestärkt besteigen wir nun den wuchtigen Buchberg. Der Zeugenberg ist zwar mit einer Höhe von 586 m ü. NN nicht der höchste, wirkt aber aufgrund seiner Steilhänge besonders imposant. Je weiter wir nach oben steigen, desto steiler wird der Riese. Endlich erreichen wir den Gipfel und genießen die atemberaubende Aussicht.

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Keltische Überreste

Keltische Überreste

Auch unsere keltischen Vorfahren hatten bereits in prähistorischen Zeiten viel für die exponierte Lage des Gipfelplateaus übrig. Heute können hier die Über­reste zweier keltischer Ringwälle besichtigt werden. Jetzt gelangen wir zum Zangentor, dem ehemaligen Eingang der 2.500 Jahre alten keltischen Wehranlage.

Und wieder hinab…

Und wieder hinab...

Wir treten anschließend den Abstieg an und erreichen den Ortsteil Stauf. Und schon steht der nächste Aufstieg auf den Gipfel des Staufer Berges an. Mit nur 512 m ü. NN ist er der kleinste der Neumarkter Zeugenberge. Ganz oben wurde vermutlich im 13. Jahrhundert eine Burg erbaut, die, genau wie der Ort Stauf, dem Geschlecht derer von Stauff zu Stauffenberg gehörte. Einer Sage nach geistert noch heute eines der Burgfräuleins im Burgstall umher.

Die „blaue 6“

Die "blaue 6"

Am Ende der ersten Etappe wandern wir gemütlich nach Berngau und folgen der Markierung „blaue 6“ bis in die Ortsmitte.

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Etappe 2: Von Berngau nach Pilsach

Etappe 2: Von Berngau nach Pilsach

Am nächsten Morgen spazieren wir mit frischer Energie der Markierung „grüne 6“ folgend nach Nordosten und erreichen nach kurzer Zeit wieder den Wanderweg der Zeugenbergrunde. Wir steigen bergauf durch einen dichten Fichtenwald, später wird es noch ein wenig steiler und wir durchstreifen einen lichten Kiefernwald. Wir überschreiten nun den nächsten Zeugenberg, die Hohe Ahnt (525 m ü. NN), und stoßen an ihrem Südhang auf Tyrolsberg, einen Ortsteil der Gemeinde Berngau. Bald gelangen wir zur Quelle der Sulz, die hier noch als kleines Rinnsal in Richtung Süden fließt. Nach diesem entspannten Abschnitt geht es wieder steiler bergauf, zum Kamm des Tyrolbergs (546 m ü. NN), der die Wasserscheide zwischen Rhein und Donau bildet. Durch einen traumhaften Fichtenwald wandern wir bis zum Großberg (572 m ü. NN).
Der Weg führt uns über seine östlichen Steilhänge und anschließend wieder in den Wald hinein. Jetzt verlassen wir das Waldgebiet und wir erreichen den Scheitelpunkt der tief eingeschnittenen Bahnlinie Nürnberg-Neumarkt.

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Mittelalterliche Überreste

Mittelalterliche Überreste

Durch Mischwälder führt uns der Wanderweg nun zum Grünberg (535 m ü. NN). Bevor wir den Gipfel erreichen, wendet sich die Zeugenbergrunde nach Osten und wir überqueren wenig später die Bundesstraße B8. Kaum überraschend geht es jetzt wieder bergauf, auf den höchsten der Zeugenberge, den Dillberg, zu.

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Auf den Spuren der Zeitgeschichte

Auf den Spuren der Zeitgeschichte

Wir erreichen die „Hohe Straße“, die auf dem Höhenrücken entlangführt. Eine Wanderstunde später kommen wir zur Heinzburg auf dem Schlossberg (540 m ü. NN), eine im Landshuter Erbfolgekrieg zerstörte Burganlage von der heute kaum mehr etwas übrig ist.

Letzte Schritte

Letzte Schritte

Weiter geht es leicht bergab durch den Neumarkter Stadtwald. Schnurgerade geht es zum Sicherheitstor des Alten Kanals, dann erreichen wir den Ort Loderbach. Hinter Loderbach führt uns der Wanderweg über den Haidbühl (540 m ü. NN). Wir verlassen die Zeugenbergrunde und wandern auf dem Mühlenweg nach Pilsach.

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Etappe 3: Von Pilsach zum Kloster St. Josef

Etappe 3: Von Pilsach zum Kloster St. Josef

Nach dem Frühstück starten wir in der Ortsmitte von Pilsach auf dem Mühlenweg nach Osten, bis wir wieder die Zeugenbergrunde erreichen, die uns direkt mit einem leichten Anstieg begrüßt. Wir passieren Labersricht, einen idyllischen Weiler, und dann geht es nochmal knackig bergauf, mit der Burgruine Wolfstein im Blick.

Unverwechselbares Wahrzeichen

Unverwechselbares Wahrzeichen

Schließlich erreichen wir ebendieses unverwechselbare Wahrzeichen Neumarkts, das aus dem 12. Jahrhundert stammt. Von dort bietet sich ein phänomenaler Ausblick auf Neumarkt und die Zeugenberge.

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Ziel in Sicht

Ziel in Sicht

Wir wandern nun leicht abwärts in südlicher Richtung zur Aussichtskanzel des „Krähentisches“, einem bizarren Kalk-Dolomit-Felsen. Der weitere Weg fällt jetzt steil hinab durch eine Wacholder- und Schlehenheide. Wir streifen Fuchsberg und spazieren durch den wunderschönen Fichtenhochwald nach Höhenburg. Der letzte Abschnitt verläuft neben der Zufahrtsstraße zur Mariahilfkirche entlang des Albtraufs. Unterhalb der Kirche wechseln wir zum Wolfsteinweg (blaue 5) und gelangen über den Neumarkter Kreuzweg zu unserem Ziel, dem Kloster St. Josef.

Mit dem Zwerg in die Berg‘

Was bergbegeisterte Eltern beim Wandern mit Baby beachten sollten

Was bergbegeisterte Eltern beim Wandern mit Baby beachten sollten

Passionierte Gipfelstürmer, Frischluftjunkies und Mikroabenteurer können von den bayerischen Wäldern, Wiesen, Bergen und Tälern gar nicht genug bekommen. Und auch wenn sie einen neuen Erdenbürger in ihrem Leben willkommen heißen und die Welt erst einmal Kopf steht, zieht es sie früher oder später wieder in die heimische Natur. Und das ist auch gemeinsam mit dem Sprössling überhaupt kein Problem – solange man sich langsam an die Sache herantastet und das Baby sachte an das liebste Hobby heranführt.

Früh übt sich, wer ein Bergsteiger werden will

Früh übt sich

Ab wann kann man eigentlich mit dem Baby auf Wandertour gehen? Im Prinzip sobald sich der Winzling bereits an längere Spaziergänge gewöhnt hat. Innerhalb des ersten Lebensjahres sollten jedoch hohe Höhen vermieden werden und die 1500-Meter-Marke nicht überschritten werden. Und auch raschen Höhenunterschieden sollten sie nicht ausgesetzt werden. Es muss aber ja auch nicht immer ein Gipfel sein. Traumhafte Naturerlebnisse erwarten uns schließlich auch in niedrigeren Höhen.

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Zeit einplanen

Zeit einplanen

Die erste Tour mit dem Baby sollte eher kürzer ausfallen, damit man zu Beginn Erfahrungen sammeln kann. Außerdem sollte man mit Baby mehr Zeit einplanen. Eine zweistündige Tour kann schneller als gedacht in eine Vier-Stunden-Wanderung ausarten. Vor allem die Pausen und Mahlzeiten können schon mal länger ausfallen. Wie lange und wo man wandert, hängt aber letztlich immer auch von eurem Nachwuchs ab, denn jedes Baby ist anders und reagiert unterschiedlich auf einen Wanderausflug.

Kinderwagen, Tragetuch oder doch lieber Kraxe?

Kinderwagen, Tragetuch oder doch lieber Kraxe?

Wer sich beim Transport des Babys für den Kinderwagen entscheidet, hat den Vorteil, dass dieser viel Stauraum mitbringt. Allerdings hat man natürlich mehr Last mitzuschleppen und auch die Auswahl an Touren ist recht eingeschränkt. Mehr Freiheiten bieten aber spezielle Outdoor-Kinderwägen, die meist leichter, wendiger und robuster sind – quasi die Geländewägen unter den Kinderwägen. Flexibler in der Tourenauswahl ist man jedoch mit einer Trage bzw. einem Tragetuch. Ein weiterer Vorteil ist, dass man den Nachwuchs direkt am Körper trägt und Körperwärme spenden kann. Dies kann allerdings auch schnell zum Nachteil werden, wenn man bei steilen Aufstiegen extrem schwitzt.

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Gut geplant

Gut geplant

Ansonsten muss man bedenken, dass die Person, die das Baby am Bauch oder Rücken transportiert, keinen Rucksack tragen kann. Es muss also auf jeden Fall eine weitere Person dabei sein, die das komplette Gepäck tragen muss. Die dritte Variante ist der Transport mit einer Kraxe, einem Tragerucksack, in dem das Baby aufrecht sitzt. Benutzt werden kann diese allerdings erst, wenn der Spross bereits selbstständig sitzen und den Kopf heben kann. Was die Kraxe so praktisch macht? Zum einen bietet sie im Gegensatz zur Trage zusätzlichen Stauraum für Babysachen und zum anderen hat das Baby einen fabelhaften Ausblick auf die beeindruckenden Naturlandschaften.

Bergtauglich eingepackt

Bergtauglich eingepackt

Das A und O beim Wandern mit Baby ist der Sonnenschutz. Vor allem die ganz Kleinen sollten nicht der direkten Sonne ausgesetzt werden. Der Herbst ist also die perfekte Jahreszeit für eine ausgiebige Wanderung mit Baby. Sonnencreme und Kopfbedeckung sind aber auch in den kälteren Jahreszeiten ein absolutes Muss.

Auf das Zwiebelprinzip setzen

Auf das Zwiebelprinzip setzen

Grundsätzlich kühlen Babys deutlich schneller aus und überhitzen auch schneller, darum sollte man möglichst auf atmungsaktive Kleidung und auf das Zwiebelprinzip setzen. Am Nacken des Babys sollte man regelmäßig checken wie kalt bzw. warm ihm gerade ist. Macht man sich zu einer Wintertour auf, sollte man die zarte Babyhaut außerdem mit Kälteschutzcreme vor Wind und Minustemperaturen schützen.

Vorausplanung hilft

Vorausplanung hilft

Ein bisschen mehr Vorausplanung ist beim Wandern mit den Kleinen also schon gefragt. Am wichtigsten ist aber, dass ihr euch nicht zu große Ziele setzt, sondern ganz entspannt durch die regionalen Naturlandschaften streift – mit einem Tempo, das für euch und für die kleinen Outdoor- Abenteurer am angenehmsten ist.

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Die etwas andere Grenzerfahrung

Erlebnisreich wandern

Erlebnisreich wandern auf dem Limeswanderweg mit spannenden Einblicken in die römische Vergangenheit

Mit einer Gesamtlänge von 550 Kilometern ist der Obergermanisch-Raetische Limes, der eine künstliche Barriere zwischen Rhein und Donau bildete, eines der wichtigsten archäologischen Denkmäler Europas. Der Limes ist ein Grenzwall, der die einstige Grenze zwischen dem römischen Imperium und den Germanen markierte. Angelegt wurde der Abschnitt, der sich von Rheinland-Pfalz über Hessen und Baden-Württemberg bis nach Bayern erstreckt, zwischen dem 1. und 5. Jahrhundert nach Christus.

UNESCO-Weltkulturerbe

UNESCO-Weltkulturerbe

Seit dem Jahr 2005 zählt der Obergermanisch-Raetische Limes sogar zum UNESCO-Weltkulturerbe. Zum Welterbe gehören aber nicht nur die Steinmauer und die Limestürme, sondern auch die zahlreichen Kastelle mit Zivilsiedlungen und großzügigen Badeanlagen, die sich unweit der Grenzbauten befinden.

Römische Ruinen

Römische Ruinen

Einige römische Ruinen sind noch heute gut in der Landschaft auszumachen. Andere wurden über die Jahre behutsam ausgegraben und konserviert, und können so von Geschichtsinteressierten bestaunt werden. Bei den Ausgrabungen konnten außerdem zahlreiche spannende Fundstücke zutage gebracht werden, die z. B. im Römermuseum in Weißenburg in Bayern ausgestellt werden.

Mächtig naturgewaltig

Militärisches Frühwarnsystem

Doch welche Funktion hatte der Limes eigentlich? Etwa die Abwehr von feindlichen Angriffen? Nicht ganz – vielmehr diente er als eine Art militärisches Frühwarnsystem und als Zollgrenze für den täglichen Personen- und Warenverkehr.

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Natur trifft Kultur: der Limeswanderweg

Natur trifft Kultur: der Limeswanderweg

Wie könnte man die imposanten Kulturschätze besser kennenlernen, als zu Fuß? Die römischen Überbleibsel verschmelzen malerisch mit den traumhaften Landschaften entlang des Limes und zu unserem Glück gibt es einen bestens markierten Wanderweg, der uns auf den Spuren der antiken Römer wandeln lässt: der Limeswanderweg.

Auf 115 Kilometern führt uns der Limeswanderweg durch die atemberaubende Natur- und Kulturlandschaft des Altmühltals, mit ihren Wacholderheiden, Buchenwäldern, endlosen Feldern, Ruinen und rekonstruierten Türmen und Kastellen. Verlaufen kann man sich auf dem optimal ausgeschilderten Wanderweg eigentlich kaum – trotzdem sollte man immer eine Karte oder ein Navigationsgerät zur Hand haben, man kommt nämlich nur an wenigen Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten vorbei. Den ein oder anderen Abstecher sollte man also möglichst vorausplanen.

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Schnurstracks über Felder & Wiesen

Schnurstracks über Felder & Wiesen

Eine Besonderheit des Wanderweges: Weil die Römer ihre Grenzanlagen an vielen Stellen pfeilgerade erbaut haben, verläuft auch die Tour kilometerlang geradewegs über Felder, Wiesen und am Waldrand entlang.

5 Etappen

5 Etappen

Der Limeswanderweg im Altmühltal lässt sich auf fünf Etappen erwandern. Unser Startpunkt liegt im mittelfränkischen Gunzenhausen und das Ziel 115 Wanderkilometer entfernt, im niederbayerischen Bad Gögging. Im Folgenden erfahrt ihr, welche Abenteuer euch auf den einzelnen Etappen erwarten!

Spurensuche am Limes

Spurensuche am Limes: Auf fünf Etappen von Gunzenhausen nach Bad Gögging

Etappe 1: Von Gunzenhausen nach Ellingen

Wir starten unsere Tour entlang des Limes im Erholungsort Gunzenhausen, der direkt am Altmühlsee gelegen ist. Mit ihren 16.500 Einwohnern gilt die Stadt als Zentrum des Fränkischen Seenlands und befi ndet sich noch außerhalb des Naturparks Altmühltal.

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Altmühltal-Panoramaweg

Startpunkt:
Altmühltal-Panoramaweg

Gunzenhausen ist übrigens auch der Startpunkt für den 200 Kilometer langen Altmühltal-Panoramaweg, der bis nach Kelheim führt. Bevor wir mit unserer Wanderung starten, lohnt es sich, durch den historischen Stadtkern mit seinen traditionellen fränkischen Bauten zu schlendern und anschließend dem Museum für Vor- und Frühgeschichte einen Besuch abzustatten.

Rekonstruierte Wachttürme

Rekonstruierte Wachttürme

Optimal auf die Wanderung einstimmen kann man sich im Burgstallwald, der sich östlich des Stadtkerns befindet, wo uns ausgeschilderte Gehwege zu rekonstruierten Wachttürmen und einem Römerkastell führen. Wir verlassen Gunzenhausen Richtung Osten und wandern am ersten Tag über Wiesen, vorbei an Pfofeld und Thannhausen und bleiben dabei immer nah am Limes. Für den letzten Abschnitt der ersten Etappe wenden wir uns südlich vom Limes ab und erreichen nach einem Tagesmarsch von 23 Kilometern die Stadt Ellingen.

Etappe 2: Von Ellingen nach Erkertshofen

Etappe 2: Von Ellingen nach Erkertshofen

Am nächsten Morgen machen wir uns auf den Weg zurück zum Limes und stoßen unterwegs auf das Kastell Ellingen, ein römisches Militärlager, das knapp zwei Kilometer südlich des Limes errichtet wurde. Bis heute ist unklar, warum es an dieser Stelle erbaut wurde, denn die Grenzanlagen waren vom Kastell aus gar nicht einsehbar. Über den Ort Höttingen geht es dann zurück zum Limes. Am Rand von Rohrbach erwartet uns mit der steinernen Rinne ein echtes Highlight. Der natürliche Kalktuffdamm mit ca. 60 Metern Länge und bis zu 1,5 Metern Breite ist eine Erhöhung, die mit Gras, Moosen und Farnen bewachsen ist, auf der ein sanftes Wasserrinnsal bergab fließt. Anschließend geht es ein Stück bergauf bis nach Oberhochstatt und dann weiter an den südlichen Rand von Burgsalach.

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Einzigartiges Bauwerk

Einzigartiges Bauwerk

Dort erwarten uns die Grundmauern des Kleinkastells Burgus, ein Bauwerk, das in seiner Bauweise in Europa einzigartig ist. Ab jetzt geht es schnurstracks am Raitenbucher Forst entlang. Nach stattlichen 31 Kilometern kommen wir an unserem Tagesziel in Erkertshofen an.

Etappe 3: Von Erkertshofen nach Denkendorf

Etappe 3: Von Erkertshofen nach Denkendorf

Für Römerfans gibt es auch am dritten Tag unserer Tour wieder einiges zu entdecken. Nachdem wir Erkertshofen hinter uns gelassen haben, begegnen wir einer eindrucksvollen Rekonstruktion eines steinernen Limeswachtturms. Hier lohnt es sich, einen Blick hineinzuwerfen, hinaufzusteigen und einen wunderschönen Weitblick über das Altmühltal zu genießen. Als nächstes führt uns der Weg durch ein schattiges Waldstück und kurz darauf über die weite Jurahochebene. Wir nähern uns der Altmühl und stoßen auf einen hölzernen Wachtturm. Jetzt erreichen wir Kipfenberg an der Altmühl und besuchen das Römer und Bajuwaren Museum auf der Burg Kipfenberg. Anschaulich und verständlich werden uns hier der Aufbau und Untergang des römischen Imperiums und der Alltag der Soldaten am Limes nähergebracht. Mit gestilltem Wissensdurst machen wir uns nach Denkendorf auf und passieren den geografischen Mittelpunkt Bayerns. In Denkendorf angekommen, können wir stolz auf 22 zurückgelegte Wanderkilometer zurückblicken.

Etappe 4: Von Denkendorf nach Altmannstein

Etappe 4: Von Denkendorf nach Altmannstein

Am vorletzten Tag nehmen wir uns 18 Kilometer Wanderstrecke vor und starten von Denkendorf aus in Richtung Osten. Der Großteil dieser Etappe verläuft durch den 5562 Hektar großen Köschinger Forst. Bevor wir Altmannstein erreichen, kommen wir an Sandersdorf, Neuenhinzenhausen und Sollern vorbei. Durch alle drei Orte fließt die Schambach, die uns zu unserem heutigen Tagesziel begleitet.

Rätselhafter Limesknick

Rätselhafter Limesknick

Westlich von Altmannstein weist der Limes übrigens eine Besonderheit auf: Dort im idyllischen Schambachtal macht der Grenzwall seinen berühmten „Limesknick“. Zwischen Schamhaupten und Sandersdorf quert er das Tal und obwohl ihn dieses nicht zum Umlenken zwingt, verläuft er auf sechs Kilometern nördlich der Schambach. Warum der Limes diesen Umweg einschlägt, wird noch heute diskutiert. Möglich ist, dass die Sicherung der Wasserversorgung eine wichtige Rolle spielte.

Etappe 5: Von Altmannstein nach Bad Gögging

Etappe 5: Von Altmannstein nach Bad Gögging

Wir verlassen Altmannstein im Süden und wandern durch ein kurzes Waldstück. Wir durchqueren Hagenhill und stampfen wieder Seite an Seite mit dem Limes, der bereits wieder seine ursprüngliche südöstliche Richtung eingenommen hat. Schnurgerade laufen wir auf die Donau zu, die an dieser Stelle als „nasser Limes“ bezeichnet wird, weil sie die Funktion des Grenzwalls übernahm. Am Fluss angekommen, geht es Richtung Süden weiter, entlang des westlichen Donauufers. Bei der Gemeinde Einigen überqueren wir die Donau mit der Fähre. Auf der anderen Seite erwartet uns das Kastell Abusina, das für die Überwachung des „nassen Limes“ verantwortlich war. Dabei handelt es sich außerdem um die einzige in ihrem Mauerbestand völlig freigelegte Wehranlage Bayerns. Die dort stationierten Römer entdeckten die heilende Wirkung des Schwefelwassers der Bad Gögginger Quellen und errichteten direkt am Kastell eine Badeanlage. Bei Eining mündet die Abens von rechts in die Donau. Wir folgen ihr weiter südlich bis wir nach einem Tagesmarsch von 22 Kilometern Bad Gögging erreichen. Nach unserer fünftägigen Wanderung tauchen wir – wie einst die römischen Legionäre – im wohltuenden Thermalwasser ab, für das der Kurort bekannt ist. Die ersten Bad Gögginger Badeanlagen wurden bereits 80 vor Christus von Kaiser Trajan erbaut, deren Überreste im Römischen Museum für Kur- und Badewesen in der Kirche St. Andreas bewundert werden können.

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Nur wenig Zeit im Gepäck?

Nur wenig Zeit im Gepäck?

Wer die römische Grenzmauer bei einer Tagestour entdecken möchte, kann sich eine der vielen Schlaufen entlang des Limeswanderwegs aussuchen. Zum Beispiel den 13 Kilometer langen Rundweg am Kastell Einig. Dabei folgt man der Markierung „Römerschlaufe am Jurasteig“ und spaziert zunächst an der Abens entlang.

Zurück zum Ausgangspunkt

Zurück zum Ausgangspunkt

Steil bergauf geht’s zum Kastell Abusina und weiter in Richtung Sittling. Entlang des Hochwasserdammes folgen wir dem Weg in den Ortskern von Bad Gögging. Wir verlassen den Kurort in Richtung Sandharlanden, wo uns die Beschilderung – vorbei am Wein- und Sandberg – zurück zu unserem Ausgangspunkt leitet.

Go Green

Go Green

Tut der Umwelt etwas Gutes und fahrt mit der Bahn statt mit dem Auto nach Gunzenhausen. Von Bad Gögging zurück nach Ingolstadt geht es dann mit dem Bus.

Seid ihr fit für die Piste?

Für mehr Sicherheit und Fahrspass!

Für mehr Sicherheit und Fahrspass!

Wenn in den Bergen der erste Schnee fällt und die Pisten präpariert werden, ist sie wieder da: die Zeit des Wintersports. Dann können wir es kaum noch erwarten, durch den glitzernden Schnee zu stapfen und schwungvoll über die frisch gespurten Pisten zu rauschen.

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Voller Vorfreude

Voller Vorfreude

Schon Tage zuvor werden die Ski voller Vorfreude aus dem Keller geholt, am Wochenende endlich angeschnallt und dann wird die langersehnte Skipiste unsicher gemacht. Den Ausdruck „unsicher machen“ muss man an dieser Stelle aber leider wörtlich nehmen. Die meisten Hobbyskifahrer begeben sich nämlich meist ohne jegliche Vorbereitung auf den Berg und werden damit zur Gefahr – nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere.

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Vorlaufzeit nehmen!

Vorlaufzeit nehmen!

Es sind vor allem Skifahrer, die ansonsten eher zu den Sportmuffeln gehören und ihren Körper das ganze Jahr über kaum trainieren, die ihre Leistungsfähigkeit überschätzen. Hier gilt: Unbedingt ein wenig Vorlaufzeit nehmen, um sich auf die rasanten und anstrengenden Talfahrten vorzubereiten. Besonders hoch ist das Verletzungsrisiko, wenn man Carving-Skier nutzt. Die Gefahr des Kontrollverlustes ist bei ihnen noch höher, außerdem werden die Knie stärker beansprucht. Darum ist es ideal, wenn man sich als untrainierter Skifahrer sechs bis neun Wochen vor Beginn der Saison mit Skigymnastik auf den Wintersport vorbereitet. Dann heißt es dreimal die Woche mindestens 30 Minuten Skigymnastik und zweimal die Woche Ausdauersport machen. Wichtig ist vor allem die Kräftigung der Beine, die beim Skifahren besonders belastet werden. Ein gewisses Mindestmaß an Kondition ist aber natürlich auch ein Muss. Mit Sportarten wie Laufen, Schwimmen, Radfahren oder Nordic Walking bereitet man das Herz-Kreislaufsystem auf die Skiabfahrten vor. Auch Übungen zur Stärkung der Bauch-, Rücken- und Rumpfmuskulatur sollten Teil des Trainingsplans sein.

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1. Kniebeugen

1. Kniebeugen

Doch jetzt zu den Übungen: Damit die Oberschenkel nach der ersten Fahrt nicht höllisch brennen, sollte man diese mit Kniebeugen kräftigen, die gleichzeitig auch das Becken mobilisieren. Dazu nimmt man einen schulterbreiten Stand ein und beugt die Knie, bis sie etwa waagerecht zum Boden stehen. Knie und Fuß sollten dabei in die gleiche Richtung zeigen. Die Arme kann man zur besseren Balance nach vorne ausstrecken.

2. Abfahrtshocke

2. Abfahrtshocke

Diese Übung ist für die Vorbereitung aufs Skifahren perfekt, weil sie nicht nur die Oberschenkelmuskulatur stärkt, sondern auch den Rumpf stabilisiert. Wir stellen uns hüftbreit hin und gehen mit den Knien nach unten, bis sie einen 90-Grad-Winkel ergeben. In dieser Position verharren wir für 20 bis 40 Sekunden. Um die Übung etwas anstrengender zu gestalten, kann man auch, statt die Position zu halten, das Gesäß leicht auf und ab bewegen, als würde man über eine Buckelpiste fahren.

3. Wandsitzen

3. Wandsitzen

Mit aufrechtem Oberkörper lehnt der Rücken an der Wand, sodass Ober- und Unterschenkel einen rechten Winkel ergeben. Die Position für 45 Minuten halten. Damit verbessert man die Kraftausdauer von Oberschenkel und Po.

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4. Side Planks

4. Side Planks

Gut für die seitliche Rumpfstabilität sind sogenannte Side Planks. Dafür nimmt man eine Seitenlage ein und stützt sich auf den Unterarm. Die Beine liegen gerade übereinander. Jetzt hebt man die Hüfte vom Boden bis Rumpf und Beine eine Linie ergeben. Diese Position für 45 Sekunden halten, dann die Hüfte wieder absenken und die Übung zur anderen Seite wiederholen.

5. Ausfallschritt

5. Ausfallschritt

Mit dem Ausfallschritt trainieren wir nicht nur das Knie- und Sprunggelenk, sondern auch unsere Koordination. Dafür machen wir mit einem Bein einen großen Schritt nach vorne, wobei die Unter- und Oberschenkel einen Winkel von 90 Grad nicht unterschreiten dürfen. Wichtig ist, dass das vordere Knie nicht über die Fußspitzen hinausragt. Anschließend stößt man sich mit dem vorderen Fuß zurück in die Ausgangsposition und wiederholt die Übung mit
dem anderen Bein.

6. Morgens, bevor wir auf die Piste gehen

6. Morgens, bevor wir auf die Piste gehen

Sowohl Trainierte als auch Untrainierte sollten jeden Morgen, bevor es los ins Skigebiet geht, den Rumpf mobilisieren. Folgende Übung ist dafür ideal: In den Vierfüßlerstand gehen und den Rücken durchstrecken („Pferderücken“). Danach krümmt man den Rücken („Katzenbuckel“) und bewegt den Kopf in Richtung Brust.

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Biathlon für Jedermann

Ski anschnallen, Gewehr laden und Wettkampfatmosphäre schnuppern

Ski anschnallen, Gewehr laden und Wettkampfatmosphäre schnuppern

Biathlon gehört in Deutschland zu den beliebtesten Wintersportarten überhaupt. Die spannenden Wettkämpfe locken Millionen Menschen vor den Fernseher – und viele sogar direkt an die Biathlonstrecken, um ihre Favoriten vor Ort anzufeuern. Auf die Idee, sich selbst einmal an diesem rasanten Sport auszuprobieren, kommen jedoch die wenigsten. Vielleicht gehen sogar einige irrtümlicherweise davon aus, dass es dazu gar keine Möglichkeit gibt – dem ist nämlich absolut nicht so. Allein in Bayern gibt es zahlreiche Anlaufstellen für Biathlon-Fans, die gerne einmal in die Spuren von Medaillengewinnern treten wollen.

Bild Biathlon

Auf der richtigen Spur

Auf der richtigen Spur

Doch was ist eigentlich das Faszinierende an dieser Sportart? Das Wort Biathlon bedeutet grundsätzlich Zweikampf. In diesem Fall ist die Kombination aus Langlaufen und Schießen gemeint. Mit dem Gewehr auf dem Rücken wird bis zu den Schießständen langgelaufen. Dort müssen die Athleten 50 Meter entfernte Zielschreiben im Stehen oder Liegen treffen. Der Wechsel zwischen Ausdauer und Dynamik und der absoluten Ruhe und Konzentration macht Biathlon so spannend. Besonders beim Schießen fiebern die Zuschauer mit, weil schon ein kleiner Fehler einen großen Einfluss auf die Platzierung haben kann. Doch wie hat sich diese Wintersportart eigentlich entwickelt?

Die ersten Vorläufer

Die ersten Vorläufer

So verrückt es auch klingt, das Grundprinzip von Biathlon nutzte man schon vor 5000 Jahren als Form der Jagd. Forscher konnten herausfinden, dass sich Bewohner Nordeuropas bereits eine Art „Ur-Skier“ konstruiert haben, um auf der bewaffneten Jagd nach Tieren nicht im Schnee einzusinken.

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Wettkampf unter Soldaten

Wettkampf unter Soldaten

Ebenfalls in Skandinavien sollen in der Zeit um 1200 bereits bewaffnete Skiläufer zum Einsatz gekommen sein. In Mitteleuropa dauerte es aber noch einige Jahrhunderte, bis Soldaten mit Skiern und Waffen ausgerüstet wurden, etwa im ersten und zweiten Weltkrieg. Dass das bewaffnete Skilaufen ein durchaus forderndes Training für Soldaten ist, wurde den großen Militärmächten aber schon früher klar. Der erste Wettkampf unter Soldaten fand 1767 an der schwedisch-norwegischen Grenze statt. Seitdem verbreitete sich dieser sportliche Wettkampf immer weiter. Der erste deutsche Wettkampf fand übrigens 1902 in der Stadt Goslar im heutigen Niedersachsen statt, als Teamwettkampf – ähnlich wie die heutige Staffel. Seitdem hat sich Biathlon immer wieder verändert und wurde schließlich eine Disziplin bei den Olympischen Winterspielen, wobei es anfangs nur das Einzelrennen der Herren gab. Später kamen für Männer und Frauen noch Sprint, Massenstart, Staffel und Verfolgung dazu.

Selbst zum Biathleten werden

Selbst zum Biathleten werden

Der Nervenkitzel, bei den Biathlon-Meisterschaften zuzusehen, ist schon was ganz Besonderes – sich selbst einmal auf den kilometerlangen Strecken auszuprobieren und die Spannung aus der Perspektive der Athleten zu erleben ist aber nochmal eine ganz andere Erfahrung. Diesen Wunsch, den vielen Biathlon-Fans hegen, können zahlreiche Biathlon-Anlaufstellen in Bayern erfüllen. Für unsere Region ist beispielsweise die Skistation am Fuße des Großen Arber sehr interessant. Hier kann man sich ganz wie ein Biathlon-Profi fühlen und auf acht verschiedenen Streckenabschnitten und einem Schießstand mit 30 Bahnen sein Können beweisen. Mit dem Bayerischen Wald als traumhafte Kulisse kann man erst einmal einen Schnupperkurs machen und sich dann nach Lust und Laune austoben. Besonderen Spaß macht es auch, sich mit Freunden oder Kollegen im Rahmen eines privaten Biathlon-Wettkamps zu messen – viele Biathlonanlagen lassen sich auch für Events buchen und veranstalten für größere Gruppen sogar „fast“ echte Wettkämpfe.

Und los!

Also: Wen es beim Biathlon-Schauen jedes Mal in den Füßen juckt sollte sich einfach mal selbst die Skier anschnallen, sich beim Langlaufen auspowern und am Schießstand dann versuchen, trotz des rasenden Pulses eine ruhige Hand zu bewahren.

Biathlon für jedermann

Ski anschnallen, Gewehr laden und Wettkampfatmosphäre schnuppern

Ski anschnallen, Gewehr laden und Wettkampfatmosphäre schnuppern

Biathlon gehört in Deutschland zu den beliebtesten Wintersportarten überhaupt. Die spannenden Wettkämpfe locken Millionen Menschen vor den Fernseher – und viele sogar direkt an die Biathlonstrecken, um ihre Favoriten vor Ort anzufeuern. Auf die Idee, sich selbst einmal an diesem rasanten Sport auszuprobieren, kommen jedoch die wenigsten. Vielleicht gehen sogar einige irrtümlicherweise davon aus, dass es dazu gar keine Möglichkeit gibt – dem ist nämlich absolut nicht so. Allein in Bayern gibt es zahlreiche Anlaufstellen für Biathlon-Fans, die gerne einmal in die Spuren von Medaillengewinnern treten wollen.

Bild Biathlon

Auf der richtigen Spur

Auf der richtigen Spur

Doch was ist eigentlich das Faszinierende an dieser Sportart? Das Wort Biathlon bedeutet grundsätzlich Zweikampf. In diesem Fall ist die Kombination aus Langlaufen und Schießen gemeint. Mit dem Gewehr auf dem Rücken wird bis zu den Schießständen langgelaufen. Dort müssen die Athleten 50 Meter entfernte Zielschreiben im Stehen oder Liegen treffen. Der Wechsel zwischen Ausdauer und Dynamik und der absoluten Ruhe und Konzentration macht Biathlon so spannend. Besonders beim Schießen fiebern die Zuschauer mit, weil schon ein kleiner Fehler einen großen Einfluss auf die Platzierung haben kann. Doch wie hat sich diese Wintersportart eigentlich entwickelt?

Die ersten Vorläufer

Die ersten Vorläufer

So verrückt es auch klingt, das Grundprinzip von Biathlon nutzte man schon vor 5000 Jahren als Form der Jagd. Forscher konnten herausfinden, dass sich Bewohner Nordeuropas bereits eine Art „Ur-Skier“ konstruiert haben, um auf der bewaffneten Jagd nach Tieren nicht im Schnee einzusinken.

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Wettkampf unter Soldaten

Wettkampf unter Soldaten

Ebenfalls in Skandinavien sollen in der Zeit um 1200 bereits bewaffnete Skiläufer zum Einsatz gekommen sein. In Mitteleuropa dauerte es aber noch einige Jahrhunderte, bis Soldaten mit Skiern und Waffen ausgerüstet wurden, etwa im ersten und zweiten Weltkrieg. Dass das bewaffnete Skilaufen ein durchaus forderndes Training für Soldaten ist, wurde den großen Militärmächten aber schon früher klar. Der erste Wettkampf unter Soldaten fand 1767 an der schwedisch-norwegischen Grenze statt. Seitdem verbreitete sich dieser sportliche Wettkampf immer weiter. Der erste deutsche Wettkampf fand übrigens 1902 in der Stadt Goslar im heutigen Niedersachsen statt, als Teamwettkampf – ähnlich wie die heutige Staffel. Seitdem hat sich Biathlon immer wieder verändert und wurde schließlich eine Disziplin bei den Olympischen Winterspielen, wobei es anfangs nur das Einzelrennen der Herren gab. Später kamen für Männer und Frauen noch Sprint, Massenstart, Staffel und Verfolgung dazu.

Selbst zum Biathleten werden

Selbst zum Biathleten werden

Der Nervenkitzel, bei den Biathlon-Meisterschaften zuzusehen, ist schon was ganz Besonderes – sich selbst einmal auf den kilometerlangen Strecken auszuprobieren und die Spannung aus der Perspektive der Athleten zu erleben ist aber nochmal eine ganz andere Erfahrung. Diesen Wunsch, den vielen Biathlon-Fans hegen, können zahlreiche Biathlon-Anlaufstellen in Bayern erfüllen. Für unsere Region ist beispielsweise die Skistation am Fuße des Großen Arber sehr interessant. Hier kann man sich ganz wie ein Biathlon-Profi fühlen und auf acht verschiedenen Streckenabschnitten und einem Schießstand mit 30 Bahnen sein Können beweisen. Mit dem Bayerischen Wald als traumhafte Kulisse kann man erst einmal einen Schnupperkurs machen und sich dann nach Lust und Laune austoben. Besonderen Spaß macht es auch, sich mit Freunden oder Kollegen im Rahmen eines privaten Biathlon-Wettkamps zu messen – viele Biathlonanlagen lassen sich auch für Events buchen und veranstalten für größere Gruppen sogar „fast“ echte Wettkämpfe.

Und los!

Und los!

Also: Wen es beim Biathlon-Schauen jedes Mal in den Füßen juckt sollte sich einfach mal selbst die Skier anschnallen, sich beim Langlaufen auspowern und am Schießstand dann versuchen, trotz des rasenden Pulses eine ruhige Hand zu bewahren.

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Seid ihr fit für die Piste?

Für mehr Sicherheit und Fahrspaß!

Für mehr Sicherheit und Fahrspass!

Wenn in den Bergen der erste Schnee fällt und die Pisten präpariert werden, ist sie wieder da: die Zeit des Wintersports. Dann können wir es kaum noch erwarten, durch den glitzernden Schnee zu stapfen und schwungvoll über die frisch gespurten Pisten zu rauschen. Schon Tage zuvor werden die Ski voller Vorfreude aus dem Keller geholt, am Wochenende endlich angeschnallt und dann wird die langersehnte Skipiste unsicher gemacht. Den Ausdruck „unsicher machen“ muss man an dieser Stelle aber leider wörtlich nehmen. Die meisten Hobbyskifahrer begeben sich nämlich meist ohne jegliche Vorbereitung auf den Berg und werden damit zur Gefahr – nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere.

Bild Schuhe

ein wenig Vorlaufzeit

ein wenig Vorlaufzeit

Es sind vor allem Skifahrer, die ansonsten eher zu den Sportmuffeln gehören und ihren Körper das ganze Jahr über kaum trainieren, die ihre Leistungsfähigkeit überschätzen. Hier gilt: Unbedingt ein wenig Vorlaufzeit nehmen, um sich auf die rasanten und anstrengenden Talfahrten vorzubereiten. Besonders hoch ist das Verletzungsrisiko, wenn man Carving-Skier nutzt.

Die Gefahr des Kontrollverlustes

Die Gefahr des Kontrollverlustes ist bei ihnen noch höher, außerdem werden die Knie stärker beansprucht. Darum ist es ideal, wenn man sich als untrainierter Skifahrer sechs bis neun Wochen vor Beginn der Saison mit Skigymnastik auf den Wintersport vorbereitet. Dann heißt es dreimal die Woche mindestens 30 Minuten Skigymnastik und zweimal die Woche Ausdauersport machen.

Bild Hanteln

Der Trainingsplan

Der Trainingsplan

Wichtig ist vor allem die Kräftigung der Beine, die beim Skifahren besonders belastet werden. Ein gewisses Mindestmaß an Kondition ist aber natürlich auch ein Muss. Mit Sportarten wie Laufen, Schwimmen, Radfahren oder Nordic Walking bereitet man das Herz-Kreislaufsystem auf die Skiabfahrten vor. Auch Übungen zur Stärkung der Bauch-, Rücken- und Rumpfmuskulatur sollten Teil des Trainingsplans sein.

Bild Kniebeugen

1. Kniebeugen 

1. Kniebeugen

Doch jetzt zu den Übungen: Damit die Oberschenkel nach der ersten Fahrt nicht höllisch brennen, sollte man diese mit Kniebeugen kräftigen, die gleichzeitig auch das Becken mobilisieren. Dazu nimmt man einen schulterbreiten Stand ein und beugt die Knie, bis sie etwa waagerecht zum Boden stehen. Knie und Fuß sollten dabei in die gleiche Richtung zeigen. Die Arme kann man zur besseren Balance nach vorne ausstrecken.

2. Abfahrtshocke

2. Abfahrtshocke

Diese Übung ist für die Vorbereitung aufs Skifahren perfekt, weil sie nicht nur die Oberschenkelmuskulatur stärkt, sondern auch den Rumpf stabilisiert. Wir stellen uns hüftbreit hin und gehen mit den Knien nach unten, bis sie einen 90-Grad-Winkel ergeben. In dieser Position verharren wir für 20 bis 40 Sekunden. Um die Übung etwas anstrengender zu gestalten, kann man auch, statt die Position zu halten, das Gesäß leicht auf und ab bewegen, als würde man über eine Buckelpiste fahren.

Bild Flasche

Bild Side Planks

3. Side Planks

3. Side Planks

Gut für die seitliche Rumpfstabilität sind sogenannte Side Planks. Dafür nimmt man eine Seitenlage ein und stützt sich auf den Unterarm. Die Beine liegen gerade übereinander. Jetzt hebt man die Hüfte vom Boden bis Rumpf und Beine eine Linie ergeben. Diese Position für 45 Sekunden halten, dann die Hüfte wieder absenken und die Übung zur anderen Seite wiederholen.

4. Ausfallschritt

4. Ausfallschritt

Mit dem Ausfallschritt trainieren wir nicht nur das Knie- und Sprunggelenk, sondern auch unsere Koordination. Dafür machen wir mit einem Bein einen großen Schritt nach vorne, wobei die Unter- und Oberschenkel einen Winkel von 90 Grad nicht unterschreiten dürfen. Wichtig ist, dass das vordere Knie nicht über die Fußspitzen hinausragt. Anschließend stößt man sich mit dem vorderen Fuß zurück in die Ausgangsposition und wiederholt die Übung mit
dem anderen Bein.

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